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Folgen von Angina pectoris
Eine mögliche Folge von Angina pectoris sind Herzrhythmusstörungen. Mit voranschreitender Erkrankung kann eine Herzschwäche entstehen. Die gravierendste Folge ist ein Herzinfarkt.
Angina Pectoris

Folgen von Angina pectoris

Das Auftreten von Symptomen einer Angina pectoris ist in jedem Fall ein Warnschuss des Körpers. Patienten, die einen Angina pectoris-Anfall erleiden, sollten sich darüber bewusst sein, dass in ihrem Körper ein Ungleichgewicht vorliegt, sei es körperlicher, aber auch seelischer Natur.

Kommt es zu Beschwerden einer Angina pectoris, sollte dringend der Hausarzt konsultiert werden. Treten die Symptome erstmals in Ruhe auf oder zeigt das bislang eindämmende Medikamente plötzlich keine Wirkung mehr, sollte unverzüglich der Notarzt gerufen werden. Beim Warten auf die Rettungssanitäter sollte der Oberkörper hochgelagert und für ausreichend Frischluft gesorgt werden. Diese Form der instabilen Angina pectoris ist ein akuter Notfall, der lebensbedrohliche Ausmaße annehmen kann.

Herzinfarkt

Symptome einer Angina pectoris sind stets ein Warnzeichen. Bei einem Großteil der Patienten liegt die Ursache in einer Minderdurchblutung der Herzkranzgefäße. Bleibt eine stabile Angina pectoris unbehandelt oder tritt plötzlich die instabile Form auf, ist ein Herzinfarkt, sog. Myokardinfarkt, die häufigste Folge. Bei Patienten mit der Diagnose stabile Angina pectoris ist es deshalb enorm wichtig, trotz Medikamenteneinnahme auch die persönlichen Risikofaktoren weitestgehend einzudämmen. Wer trotz der Diagnose weiter raucht, sich fettreich ernährt und sein Übergewicht nicht sukzessive reduziert, riskiert unter Umständen einen Herzinfarkt.

In Deutschland erleiden jährlich über 300.000 Menschen einen Herzinfarkt. Mehr als die Hälfte verläuft tödlich, was die Bedeutsamkeit der Minimierung der Risikofaktoren verdeutlicht. Ein Myokardinfarkt ist meist kaum von Symptomen der instabilen Angina pectoris zu unterscheiden.

Bei einem Herzinfarkt erreicht die Arteriosklerose ihr gravierendstes Ausmaß: Ein Herzkranzgefäß verstopft vollständig, weshalb ein Teil des Herzmuskels nicht mehr durchblutet wird. Es kommt zu akutem Sauerstoffmangel, das betroffene Gewebe des Herzmuskels stirbt ab. Die Folgen zeigen sich unmittelbar in Form von heftigen Brustschmerzen. Liegt bereits eine stabile Angina pectoris vor, sind die Schmerzen eines Myokardinfarktes stärker und lassen sich nicht mehr durch die Einnahme eines Nitrat-Präparates eindämmen. Hinzu kommen Atemnot, Schweißausbrüche und in vielen Fällen Todesangst. Dieser Zustand ist ein medizinischer Notfall, in dem jede Minute zählt.

Herzschwäche als Folge von Angina pectoris

Als weitere Folge von Angina pectoris kann eine Herzschwäche, sog. Herzinsuffizienz, entstehen. Eine Herzschwäche manifestiert sich schleichend, ohne bekannte Vorerkrankung häufig im höheren Alter ab dem 70. Lebensjahr. Leidet der Patient bekanntermaßen unter Angina pectoris und insbesondere der koronaren Herzkrankheit, kann es ohne Minimierung der Risikofaktoren und die indizierten therapeutischen Maßnahmen zu einer Herzschwäche kommen.

Symptome einer Angina pectoris treten häufig durch Arterienverkalkung auf. Ist der Durchfluss des Blutes durch Verstopfungen eingeschränkt, muss das Herz intensiver und schneller pumpen, um den Sauerstoffbedarf trotzdem zu gewährleisten. Im Laufe der Zeit kann deshalb durch diese Mehrbelastung eine Herzinsuffizienz entstehen. Das Herz ist dann nicht mehr in der Lage, ausreichend Blut durch den großen Körperkreislauf zu pumpen. Die Folge ist ein Sauerstoffmangel, von dem alle Organe, Gefäße und Zellen betroffen sind.

Bei einer Pumpschwäche der linken Herzkammer sprechen Mediziner von einer Linksherzinsuffizienz. Typische Symptome für diese Form der Herzschwäche sind Atemnot, Schnappatmung (sog. Tachypnoe), starker Hustenreiz und Unruhe bis hin zu Zuständen der Verwirrtheit. Die Rechtsherzinsuffizienz zeigt sich vor allem in Wassereinlagerungen, sog. Ödemen. Diese treten anfänglich meist an den Knöcheln und Schienbeinen auf. Im weiteren Verlauf der Erkrankung zeigen sich Ödeme in der Regel am gesamten Körper. Eine Wassersucht (sog. Aszites) entsteht. Weitere mögliche Symptome sind eine Magenschleimhautentzündung und Gewichtszunahme trotz Appetitlosigkeit und Völlegefühl.

Herzrhythmusstörungen

Eine weitere Folge von Angina pectoris ist die Herzrhythmusstörung. Bei einem gesunden Menschen schlägt das Herz im Ruhezustand etwa 60 bis 90 mal. Eine Verlangsamung der Herzfrequenz bezeichnen Mediziner als Bradykardie, eine Erhöhung der Frequenz als Tachykardie. Auch bei gesunden Menschen kann es zu Herzrhythmusstörungen kommen, die in der Regel unbedenklich sind und meist unbemerkt bleiben.

Herzrhythmusstörungen können jedoch auch ein Anzeichen für eine entstehende Herzerkrankung und Vorbote einer Angina pectoris sein. Durch die beginnende Verengungen der Herzkranzgefäße schlägt das Herz dann insbesondere unter Belastung sehr schnell, um den Sauerstoffbedarf zu gewährleisten. Merkliche Herzrhythmusstörungen sollten deshalb unbedingt durch den Hausarzt abgeklärt werden. Ein Internist oder Kardiologe kann entsprechende Untersuchungen zur Ursache der Herzrhythmusstörungen durchführen.

Sabrina Mandel