Zur Vorbeugung einer Angina pectoris, also dem Hauptsymptom krankhafter Veränderungen der Koronararterien, kann jeder Einzelne für sich geeignete Maßnahmen ergreifen. Die Angina pectoris ist eine unmittelbare Auswirkung von Krankheiten, die das Herz betreffen. Herz-Kreislauf-Erkrankungen zählen in den Industrienationen zu den häufigsten Todesursachen.
Forschungen zeigen, dass insbesondere die Lebensweise in den westlichen Ländern unmittelbare Auswirkungen auf die Gesundheit des Herz-Kreislauf-Systems hat. In der modernen Welt gehören bestimmte schädigende Umwelteinflüsse (Schadstoffe in der Luft, Lärm), ungesunde Ernährung, wenig Bewegung und Stress für viele zum Alltag. Diese ungünstige Kombination fordert das Herz-Kreislauf-System in jeder Sekunde, denn Lungen- und Körperkreislauf müssen durchgehend auf äußerliche Einflüsse reagieren und diese möglichst ausgleichen.
Hinzu kommt, dass die Elastizität von Gefäßen und Zellen mit fortschreitendem Lebensalter sukzessive nachlässt. Konnte das Herz-Kreislauf-System also in jüngeren Jahren eine ungesunde Lebensweise weitestgehend ausgleichen, ist mit steigendem Lebensalter die Funktionalität naturgegeben rückläufig. Um Herz-Kreislauf-Erkrankungen und auch einer Angina pectoris vorzubeugen, gilt es entsprechend, so früh wie möglich seinen Lebensstil so anzupassen, dass das Herz-Kreislauf-System bestmöglich unterstützt wird.
Die Arterien rund um das Herz sind elastisch und teilweise von Muskelfasern durchzogen. Damit ihre Elastizität möglichst lang erhalten bleibt, ist Bewegung die wohl effektivste Maßnahme. Bei moderater Bewegung, wie z. B. Spazieren gehen, Wandern, Radfahren und Schwimmen, erhöht das Herz seine Schlagfrequenz, weil der Sauerstoffbedarf steigt. Die Arterien unterliegen bei leicht erhöhter Pulsfrequenz einem moderaten Druck, mit dem sie das Blut transportieren. Intensivere und moderatere Bewegungseinheiten variieren den Druck in den Innenwänden der Arterien und halten sie so elastisch.
Auch die Zellerneuerung wird durch körperliche Bewegung und damit auch einer erhöhten Sauerstoffzufuhr angekurbelt. Je nach Alter und körperlicher Konstitution gibt es eine Vielzahl von Möglichkeiten, sich körperlich zu betätigen. Wenn bereits eine Angina pectoris besteht, kann der behandelnde Arzt entsprechende Empfehlungen für geeignete Bewegungseinheiten geben.
Zu einer ausgewogenen Lebensweise und Stärkung der Herzgesundheit gehört neben der Bewegung eine gesunde Ernährung. Bewegung und Ernährung gehen sozusagen Hand in Hand, denn eine „leichte“ Ernährungsweise mit viel Obst, Gemüse, fettarmem Fleisch, Fisch, Saaten und mediterranen Zubereitungsweisen fördert häufig auch die Aktivität. Im Umkehrschluss: Fett- und zuckerhaltige Mahlzeiten in großen Portionseinheiten fordern den Stoffwechsel, weshalb man nach solchen Nährstoffkombinationen meist müde und träge wird.
Fettreiche Kost kann auf Dauer auch zu Ablagerungen in den Gefäßen führen, gerade in Kombination mit unzureichender Bewegung und somit eine Angina pectoris begünstigen. Eine ausgewogene Nahrungsmittelauswahl mit guten Ballaststoffen, Ölen und Lebensmitteln mit Omega-3-Fettsäuren kann hingegen die Elastizität der Gefäße und Zellen steigern und so unmittelbar positive Auswirkungen auf die Herzgesundheit haben.
Neben Bewegung und Ernährung können weitere Faktoren die Gesundheit des Herz-Kreislauf-Systems fördern und einer Angina pectoris unter Umständen vorbeugen. Ein Body-Mass-Index (BMI) im Normalbereich und die Reduzierung von Übergewicht entlasten das Herz sowie den Lungen- und Körperkreislauf unmittelbar.
Auch Zigarettenkonsum hat direkten Einfluss auf die Elastizität der Koronararterien, weshalb für Raucher die Raucherentwöhnung eine obere Priorität zur Vorbeugung einer Angina pectoris haben sollte. Maßnahmen zur Stressbewältigung wie Yoga und autogenes Training sorgen nicht nur für psychische Ausgeglichenheit, sondern können sich positiv auf den gesamten Organismus, insbesondere das Herz, auswirken.
Sabrina Mandel